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Zweitblick

25. April 2024

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Passionszeit. Für die Wiesbadener Künstlerin Angela Cremer eröffnet sich damit auch die Chance auf Besinnung, auf ein in sich Gehen und die Möglichkeit, die eigene Wahrnehmung zu vertiefen und zu intensivieren. Mit ihren Arbeiten, die ab dem 12. Februar in der Wiesbadener Bergkirche gezeigt werden, lädt sie ein zum „ZWEITBLICK“, so auch der Titel ihrer Ausstellung. Die Betrachtung ihrer Werke lässt sich nach ihren eigenen Worten mit dem Eintauchen in Wasser vergleichen: „still, unklar, schwebend, verlangsamt und frei von jeglicher Absicht.“

Dabei hat sich die Künstlerin stark von der Architektur und Innenraumgestaltung der Bergkirche inspirieren lassen. Diese wurde zwischen 1876 und 1879 nach den Entwürfen von Johannes Otzen im neugotischen Stil erbaut und beeindruckt vor allem durch ihre reiche Ornamentik. Otzen selbst war der Überzeugung, diese Gestaltung sei notwendig, um bereits durch den Raum „das Gemüt erheben und die Misere des täglichen Lebens hinter sich lassen“ zu können. Er nannte die Gestaltung des Innenraums daher auch eine „Predigt mit den Augen“. Angela Cremer greift diesen Gedanken auf und erweitert ihn. Ihre Arbeiten entstehen im Dialog mit der Ornamentik des Kirchraums. Sie lassen beim Betrachten beides - Bilder und Kirchraum - neu entstehen und laden dazu ein, innehalten und sich  zu versenken, ohne Zweck und Ziel und ganz dem Augenblick ergeben.

Die Ausstellung wird am 12. Februar, 19 Uhr, in der Bergkirche geöffnet und kann am 25. Februar und am 4. und am 11. März jeweils von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden.