Abstract
Zurück zur Laborbank. Lässt sich die Erfolgsgeschichte der Knochenmarktransplantation wiederholen?
Prof. Dr. Anthony Ho
Universität Heidelberg
Trotz aller Vorschusslorbeeren sind Therapien, die sich Stammzellen zunutze machen, um schwere Leiden zu heilen, noch immer die Ausnahme. Bislang hat das Stammzellkonzept nur bei bestimmten Blut- und Lymphdrüsenkrebsformen Erfolge gezeigt. Über zwanzig Jahre lang hat es von der Entdeckung der Blutstammzellen im Jahr 1963 bis zur ersten Stammzelltransplantation bei Blutkrebs gedauert und noch einmal zehn Jahre, bis dieses Verfahren als Standardtherapie weltweite Akzeptanz fand. „Zurück an die Laborbank“ lautet deshalb das Credo der Stammzellforscher heute. Es gilt, zunächst die Eigenschaften der Stammzellen zu verstehen, bevor sie zur Therapie von Krankheiten oder gar als Ersatz für geschädigte Organe verwendet werden können.