Interesse an Kulturtipps? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter:

Jetzt anmelden! | Bisherige Ausgaben
Unser Jahresbericht 2024 zeigt exemplarisch die Vielfalt unserer Projekte – und das Engagement derjenigen, die sie mit Überzeugung gestalten. Ob spannende Initiativen, Kunst und Innovation oder der Einsatz für menschliche Werte: Unsere Arbeit setzt Impulse und bringt Menschen zusammen. Als Stiftung ermöglichen wir den Dialog zwischen Kirche, Theologie und Gesellschaft. Unser Dank gilt allen, die uns unterstützen und wertvolle Beiträge leisten.

Förderbereich Kunst

Beispiel: Kunstinstallation von Nicole Ahland

Anlässlich des 20-jähriges Jubiläums der EKHN Stiftung hat die Wiesbadener Fotokünstlerin Nicole Ahland eine künstlerische Intervention in der Frankfurter Epiphaniaskirche vorgenommen. Über den Altar der Kirche stülpte sie einen riesigen Kubus, der mit räumlichen Fotografien bedruckt war. Auf der einen Seite war ein Stuhl in einem leeren Gewölbe zu sehen, das von einem Lichtschein erhellt wird, auf der anderen Seite ein dunkler Raum mit einem Tisch, der an den verdeckten Altar erinnert. Ahland bezeichnet es als Kernthema ihres künstlerischen Tuns, auf Räume zu schauen als „Ort, in dem der Mensch existiert, lebt und diesen gestaltet“. Die Kunstinstallation in der Epiphaniaskirche war bis Weihnachten 2024 zu sehen.

Beispiel: Krone Mensch Würde

Eine Kronenlandschaft aus Keramik, mitten im Kirchenschiff des Alten Doms in Mainz  – dieses Kunstprojekt hat der Künstlermönch Stephan Oppermann im September 2024 installiert. Mehr als 200 aus Ton gefertigte Objekte kamen zum Einsatz, dazu Holzschnitte von Kronen sowie – in produktiver Spannung zueinander – Texte aus der Bibel und dem Grundgesetz. Damit verband das Projekt das historische Ereignis der Königskrönung mit übergeordneten Fragen nach dem Wert und der Würde aller Menschen. Aus christlicher Sicht kommt jedem Menschen die gleiche Würde zu. Begleitende pädagogische Veranstaltungen für Schulklassen regten zum Diskurs über demokratische Grundwerte und Menschenwürde an.

11 KUNSTPROJEKTE
für Geist und Sinne, davon:

9 FÖRDERUNGEN
für innovative Vorhaben

2 KOOPERATIONEN
mit kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen

Förderbereich Musik

Beispiel: Public Listening – Sound@Johanneskirche

Im Sommer 2024 wurde die Johanneskirche im Offenbacher Nordend in eine lebendige Bühne für Klang- und Performancekunst verwandelt. Ziel des Projekts mit internationalen Künstler*innen war es, einen offenen Ort der Begegnung zu schaffen und neue Perspektiven auf Kirchenräume im städtischen Kontext zu eröffnen. Das Publikum nahm das einzigartige Erlebnisangebot begeistert auf und setzte sich aktiv mit dessen besonderer Atmosphäre auseinander. Realisiert wurde das Projekt von der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannesgemeinde Offenbach.

Beispiel: Konzertreihe „Heimat“

Die Konzertformate und Inszenierungen der Jungen Kantorei eröffnen neue Zugänge zu klassischen Werken. 2024 präsentierte der Chor das Händel-Oratorium „Israel in Egypt“ als Bewegungsperformance: Während das Orchester zentral positioniert war, wandelten der Chor, die Solist*innen und das Publikum durch den Raum und erlebten die Musik aus wechselnden Perspektiven. So enstand eine zeitliche und räumliche Landkarte zu den Themen Heimat, Verlust, Migration und Fremdheit.

Das zweite Thema der Konzertreihe entführte das Publikum auf eine musikalische Reise durch die Epochen. Unter dem Motto „An den Wassern“ wurde Werke alter Meister von der Renaissance bis Schütz mit modernen Hip-Hop-Klängen, präsentiert von Jugendlichen, zusammengebracht.

10 MUSIKPROJEKTE
von Experimenten bis neuen Kompositionen

3 KOOPERATIONEN
mit inspirierenden musikalischen Akteuren

10.150 TEILNEHMENDE
an Konzerten, musikalischen Weiterbildungen und Projekten

Förderbereich Politik und Bildung

Beispiel: Zeichen setzen – Ethik trifft Design

Dieses kreative Angebot für Schulklassen der Sekundarstufe II stärkt die Persönlichkeitsentwicklung durch gestalterische Auseinandersetzung mit ethischen Fragen. In einem zweitägigen Workshop an ihrer Schule erforschen die Teilnehmenden religiöse und kulturelle Symbole, entschlüsseln deren Botschaften und entwickeln eigene Zeichen, um ihre persönlichen Werte visuell auszudrücken. Die Symbole werden anschließend auf Materialträger wie T-Shirts übertragen.

2024 wurde das Projekt erstmals erfolgreich mit Grundschüler*innen umgesetzt, die die Riederbergschule Wiesbaden besuchen. Weitere teilnehmende Schulen waren die Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach und die IGS Eschersheim. Ein Bildungsprojekt der Stiftung Deutsches Design Museum.

Beispiel: Zehn Gebote in zehn Geschichten

Die Zehn Gebote formulieren grundlegende Prinzipien für das Verhältnis der Menschen zu Gott und das Miteinander in der Gesellschaft. Sie bilden das ethische Fundament des Judentums und Christentums. In dieser zehnteiligen Veranstaltungsreihe setzten sich zehn renommierte Autor*innen in öffentlichen Vorträgen mit der aktuellen Relevanz der Gebote auseinander. Ihre Reflexionen wurden mit dem Publikum diskutiert. Dabei kamen vielfältige Stimmen und Perspektiven zu Wort, die einen frischen, oft unerwarteten Blick auf die alten Texte ermöglichten. Eine Veranstaltungsreihe mit Schriftsteller*innen, der Evangelischen Akademie Frankfurt und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus.

10 BILDUNGSPROJEKTE
aus evangelischer Verantwortung heraus

2 KOOPERATIONEN
für den offenen Blick auf komplexe Themen

9 FORMATE
von journalistischen Recherchen bis Pop-up-Aktionen

Förderbereich Wissenschaft

Beispiel: Konfi-Night – Die Schöpfung bewahren, die Natur verstehen

Im November 2024 wurde das Senckenberg Naturmuseum zum Erlebnisraum für Konfirmand*innen. Auf einer interaktiven Expedition stellten sie sich einer zentralen Frage: Welche Verantwortung trägt der Mensch für die Natur – und was hat das mit unserem Glauben zu tun? Mit besonderen Aufgaben erkundeten die Jugendlichen verschiedene Ausstellungsbereiche und beschäftigten sich dabei mit Biodiversität, Klima und dem Einfluss des Menschen auf die Schöpfung. Im Austausch mit Museumsexpert*innen und Pfarrer David Schnell entdeckten sie, wie Wissenschaft und Glaube zusammenwirken: Was bedeutet es, die Schöpfung zu bewahren? Welche Rolle spielen Artenschutz, Klimagerechtigkeit und der achtsame Umgang mit Ressourcen aus theologischer Sicht? Den Abschluss bildete ein einzigartiges Erlebnis: eine Taschenlampenführung durch das dunkle, geschlossene Museum. In der Stille der Dunkelheit wurde spürbar, wie kostbar und schützenswert die Schöpfung ist.

2 KOOPERATIONSPARTNER
mit wissenschaftlicher Expertise und pädagogischem Feingefühl

80 JUNGE MENSCHEN
auf spannender interdisziplinärer Expedition

5 STUNDEN
intensiver und unterhaltsamer Austausch

Förderbereich Gesellschaft

Beispiel: Spiel – Freiheit, Modell, Experiment

Warum spielen wir? Ist das Spiel wirklich eine „zweckfreie Tätigkeit“? Von März bis November 2024 versucht eine ökumenische Veranstaltungsreihe in Wiesbaden, solche Fragen interdisziplinär zu beantworten. Ausgehend vom anthropologischen Modell des „homo ludens“ wurde erkundet, welche theologischen Perspektiven sich auf das Spiel eröffnen. Verschiedene Spielformen wurden nicht nur theoretisch beleuchtet, sondern auch praktisch erprobt. In Zeiten ständiger Krisen zeigte sich dabei, wie das Spiel neue Räume schaffen kann – für Utopien, alternative Identitäten und kreative Lösungen. Eine Veranstaltungsreihe des Evangelischen Dekanats Wiesbaden in Kooperation mit der Katholischen und Evangelischen Erwachsenenbildung.

Beispiel: Spiel 67 – Nothing left to lose  

67 ist das offizielle Renteneintrittsalter in Deutschland. Doch wer sammelt eigentlich die Rentenpunkte für die Kinder? Während Janis Joplin einst noch von Freiheit sang, stehen Frauen heute vor ganz anderen Herausforderungen. Gemeinsam mit Frauen aus Marburg und Umgebung tauchte das feministische Theaterkollektiv Feelforce von April bis Mai 2024 in persönliche Geschichten und gesellschaftliche Strukturen ein. Auf der Bühne des Hessischen Landestheaters Marburg begegneten sich Mütter, Töchter, Schwestern – jung, alt, kinderlos oder mit Kindern. Ihre Erzählungen zu Mutterschaft, Generationsdialog und Altersarmut verknüpften individuelle Erfahrungen mit kollektiven Erinnerungen und zeichneten biografische Miniaturen ebenso wie gesellschaftliche Großformate.